ÜBER DIE AUTORIN
Lilo Fromm, in Deutschland und in 22 Ländern auf 4 Kontinenten bekannte Kinderbuchillustratorin, stellt erstmals ihre freie Malerei aus vier Jahrzehnten als Buch in einer limitierten bibliophilen Ausgabe vor. Lilo Fromm, lebt seit mehr als zwei Jahrzehnten in Süd-Frankreich in der Provence.
ÜBER DAS BUCH
Für diese bibliophile Ausgabe wurde als Vorwort Christoph Meckels Prosa ausgewählt. Christoph Meckel schildert vortrefflich die Malerin umgebende Atmosphäre
und öffnet den Weg in die Innenwelt der Malerei Lilo Fromms. Ihre Bilder führen den Betrachter in eine eigentümliche Welt, in ein Reich voller Magie, aus dem er unversehrt, aber verändert zurückkehrt, Lilo Fromm ist eine Magierin.
Gesamtaufage des Buches: 330 Exemplare, signiert und nummeriert.
Inliegend jeweils ein loser Elffarben -Originalsteindruck,
Maße 30 x 23 cm, ebenfalls in limitierter Auflage 330
Exemplare, signiert und numeriert. (siehe Abb.rechts)
Alle Buchexemplare der gesamten Auflage wurden in der Kunstgewerbebuchbinderei Ivan Fogl individuell von Hand gebunden:
Die Buchnummern 1 - 18 wurden in Vollpergamentleder, die Nummern 19 - 118 in Halbpergamendeder und die Nummern 119-300 in Spezialpapier Elefantenhaut eingebunden. Die 65 Farblithographien sind einzeln auf den Buchseiten aufgeklebt.
Die Originalaquarelle aus diesem Buch können soweit vorhanden über den Verlag bezogen werden. Genaue Preise auf Anfrage.
AUSZUG AUS DEM VORWORT
zum Buch DER WEISSE BERG:
WUNSCHBLATT FÜR DEN KALENDER EINER MALERIN
Von Christoph Meckel
An einem Sommermorgen liegt sie auf ihrer blauen Decke und überlegt, was sie an diesem Tagtun wird. Sie ist aufgewacht wie an Halleluja-Tagen ihrer Kindheit, etwa so, als habe sie auf dem Wind geschlafen, sie kennt die Geschichte von der Prinzessin auf der Erbse, aber es geht ihr besser an diesem Morgen, sie hat auf der Feder des Goldenen Vogels gelegen. Ihre Hände sind leicht, vom Traum ist nichts übrig, der Schlaf hat das alles zurückbehalten. Da ist schon das Licht hinter der Gardine, der staubige weiße Morgen eines Hundstags, er schenkt ihr das Wort Glück, sie kann es gebrauchen. Sie ist früh aufgewacht, ihre Augen sind offen, aber das Wort bleibt bei ihr, es scheint ihr zu gehören - für eine Weile, für diesen Morgen oder auch länger -, es bleibt bei ihr, weil sie es nicht ausspricht und vielleicht überhaupt nicht für sich in Anspruch nimmt.
Während der Wind die Gardine ins Zimmer stößt oder durch das Fenster ins Licht hinauszieht, hört sie (aus einem Grund, den der Tag ihr verheimlicht) das Geräusch über den Boden gezogener Kornsäcke, das sie vor zwanzig oder dreißig Jahren hörte, an einem Ferienmorgen in Ostpreußen, wo sie aufwachte, wenn die Pferde schon getränkt waren und die zahllosen polnischen Verwandten Kaffee tranken in der Küche des Gutshauses auf dem Weizenhügel, der rund und groß und gelb wie die Sonne war oder ist. Sie hört auch (aus einem anderen Grund, den nur der Morgen oder die vergangene Nacht weiß) die Eisenbahn hinter den Laubengärten im rauchigen Osten Berlins und die Zwei-Zentner-Schritte ihres Vaters, der sich auf den Weg in sein Kaffeegeschäft macht. Und sie hört den Wind, der jetzt, an diesem Morgen, wirklich, in den Windbrüchen hinter dem Haus an zerrauften Bäumen reißt. Vielleicht aber hört sie nichts, ganz einfach: nichts...
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